Sommerkind
Mittwoch, 28. Februar 2018
Es wird heller. Die Tage werden länger. Die Helligkeit kommt immer früher und geht immer später. Ich bin ein Sommerkind. Der Winter deprimiert, mich zumindest. Mit etwas Glück spürt man einen Sonnenstrahl an der Haut. Eher gesagt an den Fingern. Der Rest ist immer noch dick eingepackt. Durch mein Schaufenster kann ich den Wind beobachten. Die Kataloge im Katalogständer bewegen sich leicht hin und her. Zwischenzeitlich habe ich Angst, dass etwas weg fliegt. Ich denk nicht das ich dann hinterher laufen würde. Ein Wintermantel nach dem anderem läuft an mir vorbei. Zum Glück sitze ich im warmen. Wie lange es wohl dauern mag, bis wir wieder Plus Temperaturen haben werden? Ich hoffe ja auf Morgen. Ich weiß, ich bin ein Optimist. Ich frage mich oft, ob es letztes Jahr genauso kalt war? Oder sogar kälter? Ich erinnere mich immer nur an die warmen Tage. Die kalten werden direkt in eine Kiste gepackt und landen im Keller, wie sonst auch alle unwichtigen Sachen. Die Sonne scheint in mein Büro, ich kann den Desktop schon fast gar nicht erkennen. Wir haben gefühlt +25 Grad hier. So kuschelig warm hab ich es am liebsten.
Das Wetter ist so ein Thema, darüber könnte ich jeden Tag sprechen. Wir deutschen meckern ja immer so gerne. Nie ist uns etwas recht. Ich gehöre anscheiden auch zu der Sorte. Naja, man kann es nicht allen recht machen.
Fotos by: tibornorman
Der Schritt in die Selbstständigkeit
Mittwoch, 7. Februar 2018
Selbst und ständig. Sicherlich ging dieser Satz vielen schon einmal durch den Kopf. Gerade in der heutigen Zeit, wo wir unbegrenzte Möglichkeiten haben und uns alle Türen offen stehen. Sein eigener Herr zu sein, alles selbst in die Hand zu nehmen. Kreativ sein, Dinge umsetzen, Träume leben. Klingt verlockend oder?
Vor fast Vier Monaten war es bei mir soweit und ich habe mein eigenes Reisebüro eröffnet. Ich, zierliche 22 Jahre jung, gerade die Abschlussprüfung hinter sich gebracht und nun stehe ich hier. Realisiert habe ich es immer noch nicht ganz. Rückblickend ist es schon genau 1 Jahr her, dass ich die ersten Zügel in die Hand genommen habe um meinen Traum zu verwirklichen. Viele Höhen und Tiefen habe ich überwältigt, Energie und Nerven investiert und vieles steht mir noch vor. Für mich war und ist es die beste Entscheidung gewesen. Aber wie kam ich dazu?
Für mich stand es schon lange fest, dass ich nicht für jemanden sondern für mich arbeiten möchte. Meine Leidenschaft zum Beruf machen. Die Welt immer wieder neu kennen zulernen, Menschen bei der schönsten jährlichen Planung zur Seite zu stehen, die verschiedensten Urlaubswünsche der Kunden in das Buchungssystem einzutragen um am Ende glückliche Gesichter vor sich sitzen zu haben...
Vor einem Jahr habe ich den Betrieblichen Teil meiner Ausbildung spontan auf 2,5 Jahre verkürzt und hatte so die Möglichkeit, mich ausreichend auf mein Projekt zu konzentrieren. Ich besuchte einige Existenzgründer Seminare von der IHK und setzte mich an meinen Business- sowie an meinen Finanzplan. Hatte verschiedene Termine mit Steuerberatern, Immobilienmakler und Banken. Ich jagte einen Termin nach dem anderem hinterher. Stadtverwaltung hier, Finanzamt da. Stress pur. Sollte ich tatsächlich jetzt schon den Schritt wagen? Meine erste Besichtigung eines Lokals. Und zack. Das Büro musste ich haben. Ich halte eigentlich nicht viel von "das war ein Zeichen", doch in diesem Moment als ich das Ladenlokal betrat, wusste ich, dass es das ist, was ich will.
Einer meiner zwei großen Punkte war somit abgeharkt. Der nächste große Punkt war die Besprechung mit meinem Banker. Ich hatte bereits alles vor Augen, es musste einfach klappen.
Ich kann wirklich von Glück reden, dass ich so einen netten Banker hatte. Die Besprechungen liefen hervorragend und ich muss sagen, als ich einige Tage später die Zusage erhielt, war es der glücklichste Moment aller Zeiten. Das war der Startschuss in meine Zukunft. All meine Pläne konnten nun endlich umgesetzt werden. Relativ schnell habe ich den Mietvertrag für mein Büro unterschieben und wir konnten mit den Renovierungen Anfangen. Ich übertreibe nicht wenn ich sage, dass wir das Büro komplett auf den Kopf gestellt haben. Teppiche raus gerissen, Laminat verlegt, die Wände Gefühlte 1.000x weiß gestrichen, Möbel aufgebaut und die Technik installiert. Ich hatte einen genauen Zeitplan, bis zum September musste nämlich alles stehen, bevor ich mein Auslandsmonat starte. Wir hatten also den kompletten August Zeit den Laden auf Vordermann zu bringen.
Die harte Arbeit hat sich mehr als gelohnt. Ich würde behaupten, wir haben ein Schmuckstück aus dem Büro gemacht. ♥
Doch wann sollte man den Schritt in die Selbstständigkeit wagen?
Bevor ich mich ins kalte Wasser gestürzt habe, bin ich meine Pläne mit meiner ganzen Familie und mit meinen engsten Freunden immer wieder durch gegangen. Es gibt nichts wichtigeres als die Unterstützung der Familie. Ohne diese, ist es schwer einen Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen.
Ebenso bin ich alle Punkte durch gegangen wie:
Motivation:
- Liebe ich diesen Beruf so sehr, dass ich mein Leben lang in dieser Branche bleiben möchte?
- Bin ich dafür bereit, komplett auf mich alleine gestellt zu sein?
- Kann ich auf Urlaub verzichten? Was ist wenn ich krank bin?
- 24/7 arbeiten. Kann ich das?
Person:
- Kann ich alleine arbeiten?
- Bin ich Organisationsfähig?
- Kann ich mit so viel Verantwortung umgehen?
- Was ist mit Tiefschlägen? Kann ich diese überwinden?
Risiken/Absicherungen:
- Habe ich passende Ansprechpartner?
- Wie muss ich mich Versichern lassen?
- Was ist, wenn etwas schief läuft?
- Habe ich einen Plan B?
Tipps und Tricks
Der beste Tipp. Sammelt so viele Informationen auf die ihr bekommt. Unterhaltet euch mit Personen, die bereits Selbstständig sind. Besucht ein Existenzgründer Seminar und haltet euren Businessplan so realistisch wie möglich.
Ein guter Steuerberater ist Pflicht! Da ich während meiner Lehre die Vorbereitungen der Buchhaltung gemacht habe, hatte ich hier glücklicherweise schon viele Einblicke wie die Buchhaltung funktioniert.
Versucht so viel Unterstützung anzufordern wie möglich. Beantragt direkt einen Gründungszuschuss vom Arbeitsamt.
Zum Schluss, wagt den Schritt nur, wenn ihr auch dafür Lebt. ♥
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